Vorbereitende Maßnahmen

Flächenauswahl

Die Kriterien lauten: Flächengröße zwischen 0,5-3,5 h,

Fläche soll gut erreichbar sein und in der Nähe von öffentlich interessanten Plätzen (Rad- oder Fußwege, Sehenswürdigkeit…) liegen,

Räumliche Aufteilung über alle Landkreise, je Landkreis mindestens eine Fläche.

Die ausgewählten Flächen (14,7 ha) verteilen sich wie folgt auf die verschiedenen Landkreise:

Unterallgäu: Ostallgäu: Oberallgäu: Lindau:
6,4 ha (3 Landwirte) 5,3 ha (3 Landwirte) 2,5 ha (1 Landwirt) 0,5 ha (1 Landwirt)

 

Die Landwirte verpflichten sich in einem Anbauvertrag,

  • die vereinbarte Fläche von Vorfrüchten zu räumen und durch Grundbodenbearbeitung für die Aussaat vorzubereiten
  • Düngung und Pflanzschutz fachgerecht und in Abstimmung mit dem Projektkoordinator durchzuführen
  • die Ernte des Silomaises im Etablierungsjahr eigenverantwortlich durchzuführen
  • die Ernte der Durchwachsenen Silphie in den Folgejahren jeweils in Abstimmung mit dem Projektkoordinator durchzuführen.

Kooperationsvertrag mit Donau-Silphie

Am 27. April 2017 schließen die oben genannten Landwirte mit der Metzler & Brodmann KG einen Kauf-/ Anbau-Vertrag über Saatgut der Nutzpflanze Durchwachsene Silphie.

Die Verkäuferin ist Entwicklerin einer speziellen Methode zur Aussaat und vorherigen Saatgutbehandlung des Korbblütlers Durchwachsene Silphie. Die Silphie wird dabei im Etablierungsjahr  als Untersaat zu Silomais mit reduzierter Aussaatstärke ausgebracht und steht erst ab dem 2. Anbaujahr allein auf dem Feld.

Etablierungsjahr

Ansaat

Erfolgt auf den acht Versuchsflächen  im Mai 2017, durchgeführt von der Firma Metzler / Brodmann KG, begleitet von Projektleiter Richard Mair und den jeweiligen Landwirten.

Saattermine:
Montag, 15.05.17: Miederer / Zech-Rauch (OAL)
Freitag, 19.05.17: Schneider (LI)
Samstag, 20.05.17: Rehm, Hartmann, Mundig (UAL)
Dienstag, 23.05.17: Neth (OAL)
Dienstag, 23.5.17: Bodenmüller (OA)

Aufwuchs im Etablierungsjahr

Der Auflauf der Ansaat wird im Etablierungsjahr engmaschig  kontrolliert und begleitet.

Bei einzelnen Flächen ist neben Herbizid- und Düngemaßnahmen auch der Einsatz von Schneckenkorn  notwendig.

Insgesamt entwickelt sich die Silphie durch die günstige, warme Witterung in diesem Jahr sehr erfreulich.

Ernte im Etablierungsjahr

Die Ernte im ersten Jahr erfolgt in Eigenverantwortung der beteiligten Landwirte.

Im Schatten der im Etablierungsjahr dicht gewachsenen Maisstängel entwickelt sich die Silphie erwartungsgemäß langsam. Sie erreicht auf den acht Versuchsflächen eine durchschnittliche Höhe von etwa zwei Blattständen, sprich rund 30 bis 50 Zentimeter Höhe.

Das Wurzelwerk aber hat sich schon im ersten Jahr bis zu einem Meter tief in die Erde gearbeitet.  Insgesamt erreichen die Silphie-Wurzeln eine Bodentiefe von bis zu zwei Metern.

2. Projektjahr

Aufwuchs im zweiten Projektjahr

Das zweite Projektjahr startet mit einer gemeinsamen Ortsbegehung am Feld von Johann Neth, Ruderatshofen (Ostallgäu). Über den langen Winter 2017/2018 hat sich die Silphie fast vollständig zurückgezogen.

Um das Wachstum weiter zu fördern empfiehlt Ralph Brodmann, Fachmann vom Saatgut-Lieferanten, verschiedene Maßnahmen zur Bodenbereitung: Eine frühe mineralische Bodendüngung, danach eine prophylaktische Herbizid-Behandlung speziell gegen Kamille und im späteren Verlauf eine zusätzliche organische Düngung.

An einzelnen Stellen, an denen die Silphie im ersten Jahr unter dem stark wachsenden Mais nicht hinreichend aufgegangen war, könne auch nochmal nachgesät werden. Diese Maßnahme ist an keinem der acht Versuchsfelder nötig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ernte im zweiten Projektjahr

Zu einer echten Herausforderung für Landwirte und Lohnunternehmer wird die Ernte der Silphie ab Anfang September 2018: Immer wieder verhaken sich die weit verzweigten Blütenstängel mit ihren haarigen Blättern im Mähwerk und verkleben den Häcksler, so dass die Arbeiten sich oft über Stunden hinziehen.

Die Ursache dafür liegt im fehlenden Seitenschneidwerk und im Verzicht auf spezielle Aufsatzvorrichtungen zum Niederhalten des Ernteguts. In der Abschlussbesprechung zum zweiten Projektjahr gibt es hierzu detaillierte Tipps und Erfahrungswerte von Ralph Brodmann.

Auf die Erfassung von Ernteergebnissen wird im zweiten Projektjahr verzichtet, weil die erste Silphie-Ernte erwartungsgemäß keine verwert- und vergleichbaren Zahlen liefern kann.

 

 

 

 

 

 

3. Projektjahr

Aufwuchs im dritten Projektjahr

Ein Selbst-Grabe-Versuch ergibt: Bis zu 1,80 Meter tief wurzelt die Silphie im Frühjahr 2019 bereits im Allgäuer Boden. Damit hat sich die Dauerkultur fest auf allen acht LEADER-Versuchsflächen etabliert. Und die Erde zeigt eine sehr vielfältige Fauna und Flora: Regenwürmer, Asseln, Käfer, Hundert- und Tausendfüßler haben sich verstärkt in dem gut durchlüfteten Boden angesiedelt.

Auf Herbizidmaßnahmen kann damit künftig ganz verzichtet werden. Stattdessen empfehlen Fachmann Ralph Brodmann und Projekt-Koordinator Uwe Kießling als einzig notwendige Bodenpflege ein bis zwei Düngemaßnahmen.

Ernteergebnisse  im dritten Projektjahr

Im dritten und letzten Projektjahr werden die Ernteergebnisse erfasst. Teilweise können die Projektteilnehmer auch noch Zahlen vom Vorjahr benennen.

Die Ernetergebnisse wurden im Projekt-Abschlussbericht veröffentlicht.