Steigende Energiepreise: Warum Erneuerbare Energien die Lösung sind!


Kommentar von Werkstudent Mario Jordan

Die Großhandelspreise für Strom kennen momentan nur eine Richtung – und zwar steil nach oben. Täglich werden noch nie dagewesene Höchstwerte erzielt. Sogar die Schallmauer von 20 Cent/kWh für Strom zur Lieferung im kommenden Jahr wird zeitweise durchbrochen. Das entspricht dem sechsfachen des Normalpreises. Die Ursachen dafür sind vielfältig und haben ihre Wurzeln sowohl in geopolitischen Krisen als auch in klimapolitischen Maßnahmen.

Auch in Zukunft wird der Gaspreis maßgeblich den Strompreis mitbeeinflussen, da nach dem Atomausstieg im kommenden Jahr und dem Kohleausstieg in den folgenden zwei Jahrzehnten Erdgas neben den Erneuerbaren Energien zum zweiten Hauptenergieträger aufsteigen wird. Diese Verknappung des Angebotes bei gleichzeitig erhöhtem Strombedarf lässt die Preise weiter steigen. Auch die Inflation trägt ihren Teil dazu bei.


Zum anderen werden die Strompreise von den gestiegenen CO2-Preisen im europäischen Emissionshandel beeinflusst. Dies ist eine Folge der Limitierung der zulässigen Emissionen in der EU. Der Preis pro Tonne steigt derzeit auf über 80€ und wird auf den Strompreis umgeschlagen. Nach der Logik des Verursacherprinzips sind davon Erneuerbare Energien so gut wie ausgeschlossen. Diese machen derzeit allerdings erst die Hälfte des deutschen Strommixes aus.

Von den gestiegenen Großhandelspreisen profitieren vor allem die Energieproduzenten. Besonders hervorzuheben sind dabei ausgeförderte Erneuerbare Energien Anlagen. Für diese schafft die aktuelle Marktsituation wieder eine wirtschaftliche Basis. Genau dort setzt auch unser Bürgerstrommarktplatz cells energy an. Er sichert die Zukunft der Anlagen – und sorgt für grünen Strom von nebenan. So schützt klimaneutrale Energieerzeugung nicht nur die Umwelt, sondern entlastet in Zukunft auch den Geldbeutel. Denn durch unser transparentes Preismanagement profitiert der Kunde 1:1 von den dann wieder sinkenden Börsenpreisen.


Es ist doppelt sinnvoll, schon jetzt auf Erneuerbare Energien umzusatteln, denn die Stückkosten pro zusätzlich produzierte Kilowattstunde aus Sonne, Wind und Wasser gehen gegen Null. Die Natur schickt nämlich keine Rechnung! Biogas stärkt dabei den anderen Energieträgern den Rücken und sorgt für die Residuallast.
So kann der Strompreis in Zukunft wieder sinken!


Dabei spricht man vom sogenannten Merit-Order-Effekt. Die Merit-Order beschreibt die Einsatzreihenfolge der stromproduzierenden Kraftwerke. Jene mit den niedrigsten Grenzkosten erhalten dabei den Vorrang. Je größer die Einspeisung durch Erneuerbare Energien ist, desto stärker fällt die preisdämpfende Wirkung auf den Strompreis aus. Bei einem Überschuss kann dies sogar zeitweise zu negativen Strompreisen führen. Dieses Phänomen konnte 2021 schon an 16 verschiedenen Tagen über insgesamt 117 Stunden beobachtet werden.
Ein Hoch auf die Erneuerbaren!!!

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20. Süddeutsche Biogas Fachtagung


Biogas – unverzichtbarer Baustein für die Erneuerbare Energiezukunft

„Die Biogas-Technologie ist nicht nur mit Blick auf die Energiewende unverzichtbar – in ihr steckt auch für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes eine unschätzbare Chance.“ Bei der 20. Süddeutschen Biogasfachtagung am Mittwoch, 17. November 2021 in der Festhalle Westerheim wird das Potential dieser Branche aus verschiedensten Gesichtspunkten beleuchtet. Von 9 bis 16 Uhr geht es in Vorträgen und Diskussionen um technische Lösungen, wirtschaftliche Perspektiven, juristische Regelungen und ökologische Konzepte. Die Teilnahme ist wahlweise in Präsenz oder digital möglich.

„Wir brauchen in Zukunft alles was Füße hat, um Erneuerbaren Strom zu produzieren“, sagt Thomas Hartmann, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins renergie Allgäu. Gleichzeitig müsse nicht nur immer mehr, sondern vor allem auch bedarfsorientiert Energie erzeugt werden. Genau hier kommt der Biogastechnologie nach seiner Überzeugung eine ganz besondere Bedeutung zu, weil sie flexibel steuerbar ist und speicherbare Energie liefert. „Damit trägt Biogas ganz wesentlich zur Versorgungssicherheit und zur Netzstabilität bei“, sieht Energieberater Hartmann in dieser Branche einen unverzichtbaren Partner für die Energiewende, in dem noch viel ungenutztes Potential stecke. In seinem Impulsvortrag zu Beginn der Fachtagung wird er einige seiner Ideen für eine künftige Energiepolitik skizzieren.

Im Gegensatz dazu geht es in der Arbeit von renergie-Fachberater Alexander Lehr weniger um Ausbau und Effizienzsteigerung bei Biogasanlagen als immer öfter um pure Bestandssicherung. Im Kampf gegen bürokratische Hürden und fehlende wirtschaftliche Perspektiven muss der Biogas-Experte häufig auch als Vermittler zwischen Anlagenbetreibern, Behörden und Netzbetreibern auftreten. In seinem Bericht aus der Beratungspraxis wird er dazu verschiedene Beispiele und Lösungsansätze schildern.

Und auch in den weiteren Vorträgen erwarten die Teilnehmer Ideen und Vorschläge, wie sich die Biogasbranche auf dem zukünftigen Erneuerbaren Energienmarkt positionieren kann. Renergie-Fachberater Christian Böhm stellt die Fördermöglichkeiten für energetische Optimierungen vor und Sebastian Dorn spricht über den Bürgerstrommarktplatz cells energy, der Anlagenbetreibern eine Perspektive nach der EEG-Vergütung liefert, weil er eine direkte Handelsplattform zwischen nachhaltigen Erzeugern und konsumbewussten Verbrauchern darstellt. 

Daniel F. Eisel und Gawan Heintze vom TFZ (Technologie- und Förderzentrum) erklären am Beispiel der Agri-Photovoltaik, dass Landwirtschaft und Energieerzeugung Hand in Hand funktionieren können. Und funktionieren müssen. Denn um das Ausbauziel von 100 GWp zu erreichen, das im aktuellen EEG für Strom aus Photovoltaik festgeschrieben ist, muss die bislang installierte Leistung im Lande nahezu verdoppelt werden. Das wiederum gelingt nicht allein durch den Ausbau von Dachanlagen, sondern es müssen dringend auch Acker- und Grünlandflächen genutzt werden. Wobei die Module so aufgeständert werden, dass darunter nahezu störungsfreie landwirtschaftliche Bewirtschaftung möglich bleibt.

Dr. Andreas Lemmer von der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim stellt erste Ergebnisse aus dem Kooperationsprojekt DEMETHA vor, das sich mit neuen schlüsselfertigen Güllekleinanlagen beschäftigt. Sein Kollege Konstantin Dinkler berichtet über den Stand der Technik und die Aussichten bei der Aufbereitung von Gärresten. Und Rechtsanwalt Dr. Helmut Loibls aus Regensburg beantwortet aktuelle Rechtsfragen bei bestehenden Biogasanlagen.

Hochinteressant, weil brandaktuell auch der Vortrag der Landwärme GmbH, die ihre Dienstleistungen rund um die Nachhaltigkeitszertifizierung vorstellt. Um nämlich EEG-Förderansprüche gelten zu machen müssen über die Biomethanmengen exakte und detaillierte Nachweise geführt werden. Die Münchner Fachleute übernehmen alle Schritte der Nachweisführung für Anlagenbetreiber, erstellen Gutachten, planen und übernehmen die Vor-Ort-Termine zur Zertifizierung und sichern eine fortlaufende Dokumentation in den relevanten Datenbank-Systemen.    

Erwartungen an die Politik


Allgäuer Betreiber von Wind- und Wasserkraft, PV- und Biogasanlagen erheben die Stimme und zeigen Gesicht.

Bei der anstehenden Bundestagswahl geht es in der K-Frage nicht nur um den Kanzler/innenposten, sondern ganz entscheidend auch ums Klima! Um die gesetzlich vereinbarten Ziele zu erreichen muss die nächste Regierung nämlich sofort geeignete Rahmenbedingungen schaffen und konkrete Maßnahmen zur CO2-Minderung einleiten. Dabei spielen die Erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle. Vier Allgäuer Betreiber von Wind- und Wasserkraft, PV- und Biogasanlagen zu Wort formulieren ihre konkreten Wünsche und Erwartungen an den 20. Deutschen Bundestag.

Die Kraft aus dem Wasser

100 Prozent sauber und 100 Prozent regional ist der Strom, den der Unterallgäuer Alois Ruf seit vielen Jahren mit seiner Wasserkraftanlage an der Wertach bei Türkheim erzeugt. Die Technik ist ebenso alt wie effektiv – von der Politik aber wird sie nicht gewertschätzt. „Wasserkraft braucht eine Lobby“, fordert Alois Ruf die neue Bundesregierung dazu auf, Anlagen wie seine im Mix der Erneuerbaren Energien nicht zu vergessen.

Er kämpft seit vielen Jahren gegen politische Windmühlen: Wendelin Einsiedler, Windkraftanlagenbetreiber aus dem Oberallgäuer Wildpoldsried, lässt trotz 10H-Gegenwind nicht locker in seinem Bemühen um eine nachhaltige Energiezukunft. Seine Forderungen an die nächste Bundesregierung: Ganzheitliches Denken und konsequentes Handeln!

Strom und Wärme aus Gülle

Josef Müller hat aufgegeben: Anfang dieses Jahres legte der Ostallgäuer Milchviehhalter seine kleine 18kW-Biogas-Anlage still gelegt. Über 20 Jahre lang hatte er sie allein mit Gülle aus seinem Stall gefüttert und damit sein Wohnhaus beheizt und jährlich 120 000 kW Strom erzeugt. Mit dem Ende der EEG-Vergütung kam das Aus – im hochkomplizierten Ausschreibungsverfahren haben kleine Anlagen wie seine einfach keine Chance. „Das darf nicht sein!“ fordert Josef Müller von der künftigen Bundesregierung, landwirtschaftlich betriebenen Gülle-Kleinanlagen eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten.

Bernd Ritter, PV-Anlagen-Betreiber aus Leidenschaft,  erinnert sich noch gut an die Aufbruchsstimmung Anfang der 2000er Jahre. Mit dem EEG begann der Aufschwung der Sonnenenergie-Branche in Deutschland. Heute, 20 Jahre später, ist davon nichts mehr übrig. Die Regierung der letzten Jahre hatte dieser Entwicklung durch immer neue bürokratische Hürden und Auflagen das Licht abgedreht. „Wir brauchen Innovation und Investition“ fordert Bernd Ritter die künftige Regierung dazu auf, die PV- und Solarbranche im eigenen Land sofort wiederzubeleben.

Klimastreik – wir sind dabei


Fridays for Future organisiert bundesweiten Klimastreik am 25.09. und wir sind in Kempten auf dem Hildegardplatz ab 13 Uhr dabei.

Schafft es die EEG-Reform duch den Bundestag werden die bereits gesetzen Klimaziele, z.B. Ausbau der Erneuerbaren Energien auf 65% bis 2030, nicht erreicht. Deshalb ruft Firdays for Future nicht nur Schüler und Jugendliche zur Klimademonstration auf. Jetzt sind alle Wählerinnen und Wähler gefragt, also auf geht’s Eltern, Großeletern, Tanten und Onkel.

https://www.klima-streik.org/