Wer zwischen 2014 und 2020 seinen gesamten Strombedarf zum Spotmarktpreis beschafft hat, konnte gegenüber konservativeren Beschaffungsstrategien bis zu 14 Prozent sparen. Betrachtet man hingegen die einzelnen Lieferjahre, dann zeigt sich, dass die Spotmarktbeschaffung nur in vier von sieben Jahren die günstigere Beschaffungsmethode war. Inklusive 2021 ist das Verhältnis sogar ausgewogen. Dies sind Ergebnisse der Studie „Erfolgsfaktor Energiebeschaffung“ von Kreutzer Consulting und Enerchase, in der fünf Beschaffungsstrategien mit höchst unterschiedlichen Risikoprofilen verglichen und bewertet wurden.
„Die Studie zeigt, dass die Spotmarktbeschaffung langfristig ein gutes Instrument sein kann, um beim Energieeinkauf zu sparen. Wer sich für solche Modelle entscheidet, muss aber auch extreme Preisschwankungen hinnehmen und in der Lage sein, Phasen wie die aktuelle Energiepreiskrise zu überstehen“, so Dennis Warschewitz von EnerChase. „Umgekehrt ist das konservativste Beschaffungsmodell im Untersuchungszeitraum von knapp acht Jahren dreimal die günstigste und viermal die teuerste Strategie. Mit konservativer Beschaffung kann man daher Preisschwankungen und Risiken minimieren, profitiert aber weniger von kurzfristigen Marktentwicklungen“, so Warschewitz weiter.
Laut Klaus Kreutzer von Kreutzer Consulting wird die Preisvolatilität an den Börsen in Zukunft weiter zunehmen: „Für Kunden, die auf planbare Kosten angewiesen sind, können Energieversorger immer noch langfristig stabile Preise bieten, wenn sie sich entsprechend frühzeitig absichern. Kunden, die in der Lage sind, aktiv am Energiehandel teilzunehmen, z.B. durch Eigenerzeugung, Speicher und die intelligente Steuerung des Verbrauchs, können hingegen künftig von extremen Preisschwankungen profitieren. Mit dynamischen Tarifen und smarten Technologien werden diese Möglichkeiten selbst für Haushaltskunden Realität.“
Quelle: https://www.energycharts.de/analysen/aktuelle-beschaffungsstudie-energie